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Kampagne gegen das militärische Engagement der DHL

Posted in Deutschsprachige Artikel with tags , , on 19/04/2009 by Karakök

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DHL betreibt das gesamte Fracht- und Express-Geschäft der Deutschen Post und gehört dieser zu hundert Prozent. DHL ist weltweiter Marktführer für internationalen Expressversand und Überlandtransport, sowie die internationale Luft- und Seefrachtbeförderung.

Als im Mai 2003 die UN-Wirtschaftssanktionen gegen den Irak aufgehoben wurde, war DHL das erste Unternehmen, dass dort Logistikdienstleistungen anbot. Der Hauptkunde im Irak war und ist das US-Militaer. DHL mutierte vom reinen Profiteur des Irakkrieges zum Kriegs- und Besatzungshelfer. Die Deutsche Post versucht die Oeffentlichkeit glauben zu machen, dass es bei der Fracht fuer die US-Armeen lediglich um Briefe der Soldaten ginge. Nebst dieser Briefe transportiert DHL aber verschiedenste weitere Gueter, die vom US-Militaer und von unter Vertrag stehenden Unternehmen gebraucht werden.

Nun will die deutsche Bundeswehr einen Grossteil ihrer Basislogistik an ein ziviles Unternehmen abgeben. Es geht dabei um die Lagerung von Bundeswehrmaterial und den Transport von Kriegsgeraet, Munition, Treibstoffen und Soldaten. Auch DHL bewirbt sich darum.

Durch die geplante Privatisierung werden zivile Firmen zu aktiven Akteuren im Kriegstreiben, weil sie mit Krieg und kriegerischen Friedenseinsaetzen Geld machen koennen. Genau dies ist auch das Ziel der neuen, “comprehensive approach” genannten, NATO-Doktrin, zivile Strukturen sollen fuer militaerische Zwecke nutzbar gemacht werden. Dies bedeutet ein zunehmendes ineinanderfliessen militaerischer und ziviler Interessen bis zur voelligen Ununterscheidbarkeit und dadurch auch eine Durchdringung des Alltags durch militaristische Logiken

 

Gegen das Militaerische im Zivilen starten wir nun am Beispiel der DHL eine Kampagne. Wir setzen dem “comprehensive approach”, dem umfassenden Ansatz der Nato, umfassenden Widerstand entgegen und nennen die Kampagne also “comprehensive resistance”.

Ziel der Kampagne ist es, die Zusammenarbeit immer mehr Unternehmen und im speziellen der DHL mit der Bundeswehr und anderen Armeen oeffentlich zu thematisieren und zu skandalisieren.

Praktisch soll erreicht werden, dass sich die DHL aus dem Geschaeft mit der Bundeswehr zurueckzieht, weil der Imageschaden und ein wachsender KonsumentInnenstreik durch publicitytraechtige Ereignisse vielfaeltigster Art schwerer wiegt als der oekonomische Aspekt. Lasst eurer Kreativitaet freien Lauf und stoert diese Todesboten in gelb-rot.

Und hier noch ein kleiner Hinweis am Rande: Die DHL ist auch in der Schweiz unterwegs.

Viel Spass also!

 

@morph

Ohne Gesicht

Posted in Deutschsprachige Artikel with tags , , , on 19/04/2009 by Karakök

konstantinafoto Konstantina Kouneva ist eine bulgarische Immigrantin, die in Griechenland als Reinigungskraft für die Firma “OIKOMET” arbeitete und zugleich auch Sekretärin DER Gewerkschaft war, in der diejenigen Frauen organisiert sind, die in Athen der gleichen Tätigkeit nachgingen. Sie befand sich in permanentem Kampf gegen die Ausbeutung ihrer Kolleginnen und Kollegen und ihrer selbst, einem Kampf für Würde. Und dies führte zu einem brutalen Angriff auf sie.

Am 23. Dezember 2008 erteilten Männer im Auftrag von Konstantinas Arbeitgebern ihr eine “Lektion”: Sie spritzten ihr Säure ins Gesicht und zwangen sie dazu, es auch zu trinken. Dadurch verlor Konstantina eines ihrer Augen, erlitt weitere schwere Verletzungen im Gesicht, in Lunge und Magen. Sie musste mehrere Wochen in der Intensivstation eines Spitals verbringen. Und trotz alledem liess sie sich nicht entmutigen!

 

Der Angriff auf Konstantina war nicht bloss ein Mordversuch. Es war eine Botschaft ihrer Arbeitgeber an alle Frauen, die all die unzähligen Fälle von Erpressung und Drohung aufzudecken versuchten, all die Fälle, in denen Menschen dazu gezwungen wurden, ohne Versicherung und für lächerliche Beträge zu arbeiten, um den Arbeitgebern riesige Profite einzubringen – und dies natürlich gedeckt und geschützt durch den Staat. Der Angriff war ein Versuch, die Frauen, die gegen die Welt der Bosse kämpfen, zu entwürdigen und zu verschandeln. Ein Versuch diejenigen, die wie Konstantina denken, zur Vernunft zu bringen.

Konstantina Kouneva kämpfte und verhielt sich also nicht so, wie es sich für eine weibliche Immigrantin gehört, die dazu da ist, unter beschissensten Bedingungen zu arbeiten, die Diskriminierungen, Demütigungen, Rassismus und sexuellen Missbrauch akzeptieren müssen, weil ihnen andernfalls die Ausschaffung droht oder die erpresst werden, wenn sie versuchen, eine Aufenthaltsbewilligung zu erhalten oder eine Arbeitsversicherung. Konstantina kämpfte für ihre Würde und die Würde ihrer Kolleginnen in diesem Frauenjob, der eben deshalb keinen Wert hat, weil er ein Frauenjob ist. Sie bezahlte ihren Kampf beinahe mit ihrem Leben.

Der Angriff auf Konstantina zielte darauf ab, all die Frauen einzuschüchtern, die ausbrechen und kämpfen möchten gegen die ihnen gegebenen Rollen und die Unterdrückung ihres Geschlechts. Als Immigrantin war sie das verletzlichste Ziel überhaupt.

 

Diejenigen, die sie angegriffen haben, sollen wissen, dass dieser Angriff an allen von uns Spuren hinterliess!

 

Im Kampf gegen diese Welt ist Konstantina nicht alleine – keine Frau ist alleine!

 

@morph

SVP-Plakat

Posted in Deutschsprachige Artikel with tags , , , on 01/03/2009 by Karakök

Am 8. Februar wurde in der Schweiz darueber abgestimmt, ob die in Vertraegen mit der EU ausgehandelte “Personenfreizuegigkeit” auch auf die neuen EU-Mitglieder Rumaenien und Bulgarien ausgedehnt werden soll.

Die Personenfreizuegigkeit ermoeglicht quasi das freie Ziehen von Menschen innerhalb der Grenzen der Unterzeichnerlaender. Die staatlichen Huerden fallen und den Menschen verschiedener Laender steht es frei, innerhalb dieses neuen, groesseren Raumes sich zu bewegen; vor allem in Bezug auf die Suche nach Arbeit. Es geht um die freie Zirkulation von Arbeitskraeften, der Menschen als Waren – denn fuer die allesbeherrschende Wirtschaft, den Markt, da duerfen wir uns keine Illusionen machen, sind unsere Gefuehle, Leidenschaften, unsere Charakterzuege, Faehigkeiten und Interessen nichts weiter als  Verwertungsmoeglichkeiten. Ob sie uns nun aufgrund dieser Eigenschaften als gute, faehige Mitarbeiter betrechtet oder ob sie diese Eigenschaften als Ansatzpunkte benutzt, um uns ihre Produkte zu verkaufen. Jedenfalls zaehlen wir nicht als begehrende Wesen, als Menschen, nein, wir sind in wirtschaftlichem Sinne lediglich Produktivkraefte und Konsumenten.

Waehrend nun die Grenzen innerhalb dieser europaeischen Staaten sich immer mehr oeffnen, gebaerdet sich dieses Staatenmonster namens EU gegen aussen immer mehr als Festung. Menschen, die von ausserhalb dieses Raumes kommen – auf der Suche nach Arbeit, auf der Flucht vor Elend, Krieg und Verfolgung – werden bereits in Nordafrika oder auf vor dem Festland gelegenen Inseln abgefangen, in Lager gesteckt und zueruckverfrachtet. So viel zur Personenfreizuegigkeit.

 

Ob die Abstimmungsvorlage nun angenommen oder abgelehnt wurde, interessiert uns nicht. Wir sind gegen die unseren Beduerfnissen zuwiderhandelnden Staaten. Sie verkaufen unsere Leben ohnehin der Wirtschaft, ob sie uns nun vor der heraufbeschworenen Bedrohung durch die ach so boesen Rumaenen und Bulgaren schuetzen oder nicht, das spielt letztlich keine grosse Rolle.

Viel wichtiger fuer uns ist diese vor allem von der Partei des milliardenschweren Christoph Blocher heraufbeschworene Bedrohung. Dabei ist e suns voellig egal, ob nun viele Menschen aus diesen Laendern in die Schweiz Arbeit suchen werden, oder nicht. Denn wir stehen auf dem Arbeitsmarkt sowieso alle in Konkurrenz zueinander und muessen stets darauf achten, fleissiger, qualifizierter, angepasster, kreativer und so weiter zu sein, als alle anderen. Wir, die zu Lohnarbeit gezwungenen Menschen, stehen zueinander in Konkurrenz. Wir sind getrennt voneinander, muessen einander uebertrumpfen, gegeneinander kaempfen – der Staerkere ueberlebt nunmal, so wollen sie uns glauben machen.

Gleichzeitig sollen wir aber auch zu Voelkern geeint werden. Die Fremden bedrohen die Schweiz, unser Land, unsere Heimat, uns Schweizer und Schweizerinnen. Dies symbolisierte das Plakat mit den grimmig blickenden schwarzen Voegeln, die das arme, rote Laendchen mit seinem huebschen weissen Kreuzchen zu zerpicken drohen. Die Sprache des in unseren Koepfen noch immer praesenten Schaefchenplackats ist dieselbe: Weisse, also reine Schaefchen auf schweizer Boden, kicken ein schwarzes Schaf, diesen boesen Fremdkoerper, hinaus aus der Schweiz.

Es ist absolut offensichtlich, dass der bunt zusammengewuerfelte Haufen, den diese Propaganda als SchweizerInnen bezeichnet aus unterschiedlichsten Menschen besteht, deren einzige Gemeinsamkeit unter Umstaenden die Zuegehoerigkeit zu eben dieser konstruierten Gemeinschaft ist.

Konstruiert werden diese Gemeinschaften durch ebensolche Propanganda, durch Gruendungsmythen, die gelehrt und erzaehlt werden, durch Nationalfeiertage, die sich meist auf diese Gruendungsmythen beziehen, durch die Medien, die staendig darauf Bezug nehmen und so weiter.

Neben diesen stark ausgebauten Identitaetskonstrukten, die als Nationen bezeichnet werden, gibt es aber unzaehlige weitere, die ebenfalls zur Verfuegung stehen, um uns kuenstlich voneinander zu trennen und dadurch zu schwaechen und um uns zu einfach zu handhabenden Marionetten zu machen.

 

Wir haben die Schnauze gestrichen voll davon! Wir wollen uns nicht mehr laenger manipulieren lassen. Wir definieren Gemeinschaften nicht ueber Nationen, das Geschlecht oder aehnliches. Wir gehoeren zueinander, weil wir einander treffen, uns austauschen, miteinander lachen und straiten, uns lieben, weil wir zueinander stehen, weil wir die Schnauze voll haben davon, dass unsere Leben, dass WIR versklavt, verstuemmelt, zerstoert und getoetet werden und jede Person, die uns dergleichen antut, soll unser Gegner sein.

 

 

@morph

Anti-WEF

Posted in Deutschsprachige Artikel with tags , , , on 01/03/2009 by Karakök

Am 31. Januar versammelten sich in Genf also ungefaehr 1’000 Menschen, um ihrer Wut auf die selbsternannten Elite, die sich jaehrlich in Davos versammelt, Ausdruck zu verleihen. Eine Wut, die mehr als berechtigt ist, denn die Chefs globaltaetiger Grosskonzerne und die Politiker der wirtschaftlich wichtigen Laender, die dieses Jahr am WEF nicht ganz so viel Champagner gesoffen und Kaviar gefressen haben, wie ueblich, sind direct fuer solche Schweinereien, wie zum Beispiel die aktuelle Finanzkrise verantwortlich. Und dann entbloeden sie sich  noch nicht mal, ihre Verluste auf uns alle zu uebertragen, nachdem sie zuvor schon jahrelang auf dem Ruecken und ueber unzaehlige Leichen erwirtschaftete Gewinne in die eigenen Saecke gesteckt haben

Und wenn sie nicht gerade grosses Unheil ueber die Bevoelkerung der vielbesungenen Industrienationen bringen, beuten sie eben anderswo riesige Gebiete mitsamt ihren Bewohnern aus – sei es nun unter Mithilfe der korrupten Lokalpolitiker oder mithilfe von Kriegen, wenn die betroffenen Menschen sich ihnen in den Weg zu stellen versuchen. Schliesslich brauchen wir hier schon nur zur Aufrechterhaltung des Zustands Unmengen an Rohstoffen und dies moeglichst billig. Denn ebenso unverrueckbar ist das Gesetz wonach die Unternehmen Gewinn erzielen muessen.

Die Maechtigen schreiben Gesetze zum Schutz der Wirtschaft und ihres Eigentums und wir alle haben schon so oft gehoert, dass die Wirtschaft stark sein und wachsen muss, damit es uns allen gut geht, dass wir dieses Ammenmaerchen leider bereits zu glauben scheinen. Jedenfalls scheffeln die Anzugtraeger massenhaft Kohle und wir glotzen in die Roehre. Die Schere zwischen Arm und Reich wird immer grosser und die Schweiz lockt Superreiche auch noch mit Steuervorteilen an. Zu unserem Besten, so sagen sie, sei all dies, doch eigentlich ist es nichts weiter als ein weiterer Schlag in die Fresse, in die Gesichter von uns allen.

 

Um auch nur den kleinsten Kratzer an der Fassade des Friede-Freude-Eierkuchen-Jetzt zu verhindern, haben die Genfer Polizei und treue Staatsdiener aus der naheliegenden Umgebung es fuer noetig gehalten mit einem ueber 1,5 Millionen Franken teuren Einsatz jeglichen Widerspruch, dessen Form ihnen nicht passte, im Keim zu ersticken. Wegen des boesen, boesen Schwarzen Blocks, sagten sie gegenueber den Zeitungen. Der schwarze Block, der im uebrigen nur aus Personen aus vier deutschschweizer Staedten bestehen soll, so wussten die Polizisten weiter zu berichten. Auch dies blosse Taktik: Protest vonseiten Einheimischer die Legitimitaet zu entziehen ist etwas schwieriger, als einfach zu behaupten, dass all die boesen Kraefte Fremde, quasi Auslaender seien. Und tatsaechlich weist diese Trennungstaktik dieselbe Struktur auf, wie diejenige, die “uns” zu Schweizern und Schweizerinnen zu machen sucht, damit wir uns nicht mit den Fremdlingen abgeben.

Leider, leider haben sie damit anscheinend auch Erfolg. 1000 Menschen trafen sich, um diesen menschenverachtenden Wissenschaftlern, Politikern und CEO’s oeffentlich ein lautes Nein entgegenzustellen. 1000 Menschen.

Wo sind all die anderen, denen die Situation nicht passt? Oder sind all die anderen Bewohner dieser sogennanten Schweiz etwa zufrieden damit, wenn 60’000 Millionen – 60’000 Millionen – in ein Unternehmen gebuttert wird, das mithalf zigtausend Menschen ins Unglueck zu stuerzen, darueber beinahe pleite ging und in den Chefetagen dennoch keine Koepfe rollen? Oder wenn Unternehmen dieses Landes im letzten Jahr fuer ueber 500 Millionen Franken Kriegsmaterial exportierten? Waffenmaterial, das ueberall, ob in Pakistan oder Frankreich dazu gedacht ist, gegen Menschen eingesetzt zu werden, um zu toeten.

In Griechenland haben im vergangenen Dezember tausende Menschen ihrer Wut Luft verschafft und haben Einrichtungen angegriffen, die tagtaeglich mithelfen sie auszubeuten. Es folgten lange Streiks und vor wenigen Wochen haben auch die Bauern und Baeuerinnen oeffentlich auf ihre verzweifelte Situation aufmerksam zu machen versucht. In Lettland hatte die Regierung Sparmassnahmen und Steuererhoehungen angekuendigt, worauf die Menschen auf die Strasse gingen, In Island haben die wuetenden Menschen die Regierung gestuertzt.

In der Schweiz werden ca. 1000 Demonstrierende von der Polizei zerstreut. Es mag sein, dass es den Menschen hierzulande noch zu gut geht – materiell zumindest. Denn wir zweifeln nciht daran, dass es mehr als genug unglueckliche Menschen um uns gibt. Menschen, die sich nicht jeden Tag verkaufen wolen, aber nicht anders koennen. Menschen, denen dieser Ausverkauf von sich selbst nur noch mithilfe von Psychopharmaka oder Drogen gelingt und Menschen, die an der herrschenden Vereinzelung und dem Leistungsdruck zugrunde gehen. Statt sich jedoch – ob nun langsam oder schnell – selbst zugrunde zu richten, sollten wir damit beginnen eine Welt zu erschaffen, die uns nicht jeden Tag etwas mehr verstuemmelt.

Wir, die Ausgebeuteten, sind diejenigen, die diese Todesmaschine am Leben erhalten. Sie naehrt sich von unserem Blut, der Kraft unserer Koerper und unserer Gedanken und Ideen – ohne uns wuerde sie sofort zusammenbrechen. Und wenn sie das nicht tut, wird sie uns alle mit sich in den Abgrund reissen.

Nun gestehen wire in, das Widerstand nicht nur an Demonstrationen stattfindet oder stattfinden soll, sondern jederzeit und ueberall moeglich ist. Sei es nun durch mehr oder weniger militante Aktionen, durch Arbeitsverweigerung, durch die Bevorzugung des Lebendigen vor dem Geld und so weiter. Aber wir finden auch, dass wir uns von Zeit zu Zeit zusammenfinden solten, um zu sehen, dass wir den Maechtigen und deren Lakaien nciht alleine gegenueberstehen, um andere auf unseren Kampf aufmerksam zu machen, um Banden zu knuepfen und schliesslich auch, um unseren Peinigern auch mal in den Arsch zu treten.

Schliessen wir uns also zusammen – ohne uns sind sie nichts, wir ohne sie aber alles.

 

@morph