Wir besuchten den veganen, anarchistischen Gefangenen Osman Evcan im Hochsicherheitsgefängnis Kocaeli am 16. Tag seines Hungerstreiks. Dabei wurden wir Zeuge davon, wie der seit den Wahlen im November zuspitzende Staatsfaschismus mit seinen Repressionstechniken auch in den Gefängnissen zum Ausdruck kommt. Aufgrund der anarchistischen, veganen, libertären Ideen, für die Osman Evcan seit mehreren Jahren kämpft, nimmt die Repression gegen ihn zu. Er sieht sich Einschüchterungstechniken in Form von F-Typ-Haft konfrontiert. Sein Zugang zu veganer Nahrung wurde unterbunden, um ihn mit der Maxime „gehorche oder stirb“ zu konfrontieren.
Osman Evcan führt seinen Widerstand unter zunehmend erschwerten Haftbedingungen fort. Er stellt klar, dass er entschieden ist, seinen Hungerstreik fortzuführen. Während unseres Besuchs war er voller Hoffnung und Zuversicht und sprach uns zu, die von organisierter Staatsgewalt attackierten Bereiche nicht aufzugeben. Er betonte mehrmals, dass der einzige Weg zur Freiheit aus Widerstand und Kampf besteht. Osman Evcan versteht seinen Hungerstreik als einen Widerstand gegen die gegenwärtige Angst- und Hetzpolitik. Er ruft auf zu Aktionen und möchte andere dazu motivieren, sich für die eigenen Rechte einzusetzen.
Wir sollten Osman Evcan und uns selbst nicht Opfer werden lassen von Mechanismen, die jeglichen Protest im Keim zu ersticken versuchen. Lasst uns dem Aufruf Osmans folgen, der sein Leben auf Prinzipien der Solidarität, des Kampfes und der Ablehnung, andere Lebewesen zu unterwerfen, aufbaut und der durch diese Prinzipien in seinem Leben bedroht wird. Wir möchten Osmans Brief mit euch teilen, in welchem er die Beweggründe seines Hungerstreiks beschreibt.
Bis alle Käfige und Gefängnisse zerstört sind!
ABC Istanbul
repression için arşiv
Brief eines veganen Anarchisten aus dem Knast (Türkei)
Posted in Deutschsprachige Artikel with tags anarchie, anarchismus, knast, osman evcan, repression, vegan on 29/11/2015 by Karakök24. Mai 2014: Belarus Info- und Solitour
Posted in Deutschsprachige Artikel with tags anarchie, anarchismus, Belarus, gefangene, repression on 20/05/2014 by KarakökInfo- und Soliveranstaltung zu anarchistischen Gefangenen in Belarus am Samstag, 24. Mai 2014 im ABS, Zureich
Auch in diesem Jahr findet eine Infotour des Anarchist Black Cross (ABC) Belarus durch verschiedene Länder Europas statt. Für unsere Besuche während der Tour haben wir uns verschiedene Ziele gesetzt.
Wir wollen über die, für Ende August 2014, geplante „Week of Solidarity with Anarchist Prisoners“ informieren. Dies ist ein gemeinsames Projekt europäischer ABC-Gruppen, das unsere jeweiligen Kämpfe und die Unterstützung gefangener Genoss*innen zusammenführen und gegenseitig stärken soll.
Natürlich wollen euch auch über die aktuelle Situation der anarchistischen Bewegung in Belarus berichten. Wir hoffen, dass Erzählungen über anarchistische Kämpfe und Aktivitäten aus anderen Orten euch in euren eigenen Kämpfen unterstützen oder inspirieren können. Ein solcher Bericht wäre nicht möglich, ohne über die Repression zu sprechen, der die Bewegung in Belarus seit langem ausgesetzt war und ist und wie wir damit umgehen. Davon ausgehend, wollen wir mit euch über eure lokalen Erfahrungen mit Repression sprechen und über Möglichkeiten und Methoden, die euch geholfen haben damit
umzugehen.
ABC-Arbeit verbraucht kontinuierlich Geld, weswegen dies auch ein – leider notwendiges – Ziel unserer Tour ist. Wir wollen Spenden sammeln, um damit Anwält*innen, Bücher, Essen etc. für die Gefangenen zu bezahlen und Propagandamaterial zu finanzieren. Dazu werden wir vielerlei Soli-Material, wie Shirts, Postkarten oder Aufnäher, dabei haben.
Zu guter Letzt habt ihr auf jeder Veranstaltung die Möglichkeit, gemeinsam Briefe oder Postkarten an die Gefangenen zu schreiben.
Wut und Trauer – Solidarität mit den GenossInnen in österreich
Posted in Deutschsprachige Artikel with tags florian p., repression, terror, Wut und Trauer - Solidarität mit den GenossInnen in österreich on 06/08/2009 by KarakökMit Wut und Trauer zugleich vernahmen wir die Nachricht des erschossenen, 14-jährigen Florian P. Staaten und ihre ergebenen Wächter sind Mörder, überall auf der Welt. Die Polizei greift skrupellos an, schlägt zu, tötet und terrorisiert.
In deutschland wurde am 29.06.1994 der 17-jährige Halim Dener von zwei deutschen Bullen getötet.
Am 21.11.2004 wurde der 12-jährige Ugur Kaymaz aufgrund seiner kurdischen Herkunft von türkischen Sicherheitskräften mit 14 Schüssen getötet.
In griechenland wurde der 14-jährige Alexandros Grigoropoulus am 08.12.2008 von der Polizei ermordet.
Am 31.01.2008 tötete die Polizei in Oakland (usa) vor den Augen Aller den 22-jährigen Oscar Grant.
Die Liste liesse sich beliebig fortsetzen.
Gemäss den Angaben der Kremser Polizei sollen Florian und sein 16-jähriger Freund nachts in einen Supermarkt eingebrochen sein und aus dem Depot Sachen entwendet haben. Florian sei gestorben durch die Kugeln, welche die Bullen von rücklings auf ihn abgeschossen haben. Selbst wenn diese Geschichte stimmt: Diebstahl berechtigt keine Tötung!
Der Fall hat uns ein weiteres Mal die neue Realität der staatlichen Repression aufgezeigt. Was den Kapitalisten nicht passt, wird kurzerhand vernichtet in einer immer skrupelloseren und brutaleren Art und Weise. Die zunehmende Paranoia der Bullen, überall und in jedem Menschen einen Verdächtigen zu vermuten, nimmt immer aggressivere Ausmasse an. Ohne zu zögern, zeigen sie offen, zu welchen Taten sie gegenüber der Bevölkerung bereit sind, um ihren Profit durchzusetzen.
Egal wo, gegenüber dieser rohen Gewalt und Barbarei von Staaten und ihren Institutionen können wir nicht stumm bleiben! Unsere Aufgabe ist es, ihre grausame Politik und ihre repressiven Systeme ins Wanken zu bringen.
In diesem Sinne möchten wir unsere Solidarität mit den Genossinnen in österreich aussprechen.
*Karakök Autonome ( türkei/schweiz )
*Efendisizler (deutschland)