Der anarchistische 1. Mai in St. Petersburg stand ganz in der Zeichen des erstarkenden autoritären und faschistoiden Staates: Am Anfang des Demozuges liefen die Parteiblöcke der 13 Stadtquartiere der Einheitspartei (“Einig Russland”), wo nach gut sowjetischer Tradition die ArbeiterInnen der Staatsbetriebe und ArbeiterInnen- und Studentenheime gezwungen waren, mit Fähnchen bewaffnet hinter den gemieteten cheerleaders hinterherzutrotten. Dann kam ein von Jahr zu Jahr schrumpfender, überalterter Miniblock der Kommunistischen Partei und ein eher grosser der unabhängigen Gewerkschaften. Ebenfalls vertreten waren die Nationalbolschewiki (rote Faschos), die Bewegung gegen illegale Immigration, die Grossrussen (imperiale Faschos mit langen Bärten), irgendsoeine Fascho-Jugendorganisation und ein faschistischer schwarzer Block, wo die Fascho-Skins mitliefen. Unsere Anarchos sollten mit ihrem Piratenblock inmitten dieses widerlichen Gesockse mitlaufen, so stand es auf der Demoerlaubnis. So weit kam es aber nicht, da die OMON – unsere Robocops hier – die etwas über 100 PiratInnen sofort umstellten und sie in drei Stadtautobuse verfrachtete, die bereits bereit standen. Dabei hatten die Anarch@s ihre Teilnahme eingegeben und diese war erlaubt worden, ganz zu schweigen von den zwei Monaten härteste Organisationsarbeit für den Piratenblock. Auf dem Weg zu den Polizeiposten gelang es den Leuten aus dem einen Bus zu entkommen – dieser stand im Stau – die anderen wurden nach einigen Stunden, Fingerabdrücken und Vorladungen entlassen.
Verhaftung:
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Vesna