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Anschlag in Suruc: 30 Aktivist_innen getötet

Posted in Deutschsprachige Artikel with tags , , , , , on 20/07/2015 by Karakök

Heute Morgen detonierte im Kulturzentrum von Suruc eine Bombe, die mindestens 30 Menschen tötete und rund 100 verletzte.

Die Stadt Suruc liegt direkt an der türkisch-syrischen Grenze zu Kobanî. Hunderttausende von Flüchtlingen sind zu Beginn des Krieges in Kobanî hierher geflüchtet, mehrere Camps wurden eröffnet, viele Familien nahmen Flüchtlinge bei sich zuhause auf. Im Kulturzentrum der Stadt treffen sich seit Beginn des Krieges Aktivist_innen aus aller Welt, um praktische Solidarität mit den Flüchtlingen und mit Rojava zu leisten.

Heute Morgen führte die “Föderation der sozialistischen Jugendvereine” (Sosyalist Gencler Dernekleri Federasyonu) eine Pressekonferenz durch, um den Wiederaufbau der Stadt  Kobanî zu planen. Ziel war es, danach gemeinsam nach Kobanî zu gehen und dort beim Wiederaufbau der Stadt mitzuhelfen. Inmitten der Konferenz kam es zu einer Explosion, wobei nach bisherigen Informationen von einem Selbstmordanschlag ausgegangen werden kann. Dahinterstecken können mehrere Instanzen, denen der Aktivismus und die Solidarität in Suruc ein Dorn im Auge ist: einerseits sicherlich der IS, andererseits wusste auch der türkische Geheimdienst vom Treffen, da das Treffen zuvor öffentlich kommuniziert worden war.

In den Taschen und Rucksäcken der Verstorbenen wurden etliche Bücher und Spielzeuge gefunden, welche die Aktivist_innen den Kindern in Kobanî bringen wollten. Auch drei Anarchist_innen waren inmitten der Konferenz, wobei eine Person durch die Explosion verstarb und zwei weitere schwer verletzt wurden. Als die Ambulanz sowie etliche Menschen aus der Umgebung herbei eilten, um die Verletzten zu bergen und ihnen zu helfen, attackierte das türkische Militär das Ambulanzpersonal sowie die Helfenden mit Tränengas. Etwas später gab es auch innerhalb Kobanîs eine Explosion durch die Detonierung einer Autobombe, wobei mehrere YPG-Kämpfer starben.

Solidarität mit Rojava und allen heute betroffenen, verletzten und getöteten Aktivist_innen, ihr Widerstand wird weitergetragen!

Dieses Foto wurde kurz vor der Explosion gemacht und zeigt den Garten des Kulturzentrums:

Das untenstehende Video zeigt den Moment der Explosion während der Pressekonferenz:

Dieses Video zeigt die Situation nach der Explosion:

Kobani’ye bakis – Kriz bölgesinden notlar

Posted in Haberler with tags , , , , on 20/10/2014 by Karakök

Karakök Otonomu olarak hem dayanismada bulunmak icin, hem oradaki haberleri iletmek icin, Suriye sinirina gittik. Savas heryerde. Türk askeri tanklariyla, tazikli sulariyla bulundugumuz Mahser köyünün heryerinde. Köy halki su an bir kac yüz, bazen bir kac bine cikiyor. Nüfus daimi akis icinde. Bir cok insan Kobaniden buraya göc ediyor.  Bir cok kisi direnise destek saglamak icin, direnise katilmak icin buraya geldi ve sinir kapisindan gecmeye calisti. Fakat cok kisi asker tarafindan göz altina alindi, su ana kadar 160 kisi henüz serbest birakilmadi, tutuklu olarak Suruc spor salonunda tutuluyor. Türk askeri düzenli bir sekilde saldiriya geciyor, tazikli su ya da biber gazi atiyor. Insanlarin Kobani halkina destek saglamasini istemiyor. Eger Mahser köyünde gözlemci sayisi 300e kadar azaliyorsa, asker akreplerle, tanklarla saldiriya geciyor. Eger 1000’e yakin bir rakam oluyorsa, müdahale etmiyor. Arti, herhangi bir kisi sinira yaklastigi an, sadece o kisiye degil, tüm köye saldiriyor.

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Blick nach Kobane – Reisebericht eines Aktivisten der Karakök Autonome (Teil 1)

Posted in Deutschsprachige Artikel with tags , , , , , on 19/10/2014 by Karakök

Nun bin ich in Suruc angelangt, einer Stadt in der türkei, welche die Grenze zu Syrien bildet. Der Krieg ist allgegenwärtig. Hier ist das türkische Militär präsent mit seinen Panzern, Wasserwerfern. Die Bevölkerung im Dorf, in welchem ich mich aktuell aufhalte, besteht manchmal nur aus einigen Hundert Menschen, manchmal sind es mehrere Tausend. Viele flüchten von hier, viele kommen aber auch, weil sie über die Grenze möchten, um sich dem Widerstand in Kobane anzuschliessen, in den Reihen der YPJ/YPG zu kämpfen, Lebensmittel zu bringen, mitanzupacken, auf irgendeine Art zu helfen. Es herrscht eine ständige Fluktuation. Immer wieder geht das türkische Militär zum Angriff über, setzt Wasserwerfer oder Tränengas ein, um die Menschen von hier zu vertreiben. Die türkei möchte eine Unterstützung der kurdischen Kämpfer_innen möglichst verhindern.

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Solidarität mit der Revolution in Rojava!

Posted in Deutschsprachige Artikel with tags , , , on 27/09/2014 by Karakök

rojava_bildRojava ist ein autonom verwaltetes Gebiet (ehemals zu Syrien gehörend), welches durch kurdische Freiheitskämpfer_innen im November 2013 befreit wurde. Die Bevölkerung besteht aus 2.5 Millionen Menschen. Die Verwaltung aller Alltagsstrukturen (z.B. Schulen, Bäckereien, Kliniken, Tankstellen) findet auf basisdemokratischer Ebene statt. Eine zentralistische Regierung gibt es nicht. Alle in der Region lebenden Menschen, unabhängig von Ethnie, Religion oder Sprache, sind im Volksrat vertreten. Entscheidungen werden hierdurch selbstbestimmt und von unten gefällt. Es besteht eine Frauenquote von 40% in allen Verwaltungen. Das ist nicht nur im Nahen Osten einzigartig. Zusätzlich organisieren sich Frauen in autonomen Strukturen. Es gibt Frauenzentren, in denen Selbstorganisierung und Empowerment stattfindet. Die Strukturen orientieren sich deutlich an anarchistischen Ideen, so flossen in der konkreten Umsetzung des Projektes Ideen von Bakunin, Kropotkin, aber auch Zerzan ein.

Rojava ist eine sichere Insel für alle Ethnien oder Minderheiten, die in der Region unterdrückt oder verfolgt werden – Araber, Sunniten, Armenier, Assyrer, Aleviten, Yeziden, darunter z.B. auch christliche Minderheiten. Ebenfalls setzt sich die Region gegen die Diskriminierung von Homo- und Transsexuellen ein. Erklärtes Ziel ist der Aufbau einer rätedemokratischen, ökologischen und geschlechterbefreiten Gesellschaft. Das Projekt ist als solches einzigartig auf der Welt und die Region gilt als eines der sichersten Gebiete in Syrien – auch, weil sie bewaffnet gegen aussen verteidigt wird.

Angriff von allen Seiten

In der aktuellen Situation ist Rojava von allen Seiten bedroht. Einerseits von der ISIS, welcher Rojava ein Dorn im Auge ist. Andererseits vom Assad-Regime und der türkischen Regierung, welche das autonome Rojava angreifen. Unter diesen Bedingungen zu bestehen, ist nicht leicht.

Umgebende Regierungen kontrollieren die Grenzen und verhindern Import wie Export. Es fehlt an Lebensmitteln, Medikamenten, medizinischer Versorgung, Unterkünften. Die Stromversorgung wurde durch die ISIS gekappt, damit ist auch die Wasserversorgung zusammengebrochen. Grenzdörfer von Rojava werden durch die ISIS angegriffen, so erfolgte letzte Woche der Angriff auf Kobane, wobei 300 Kämpfer_innen, welche das Gebiet verteidigen, ums Leben kamen. Rojava ist als autonomes, basisdemokratisches Projekt akut bedroht und damit alle Menschen, die hier Zuflucht und Hoffnung gefunden habe. Die Menschen leiden Hunger, sind obdachlos oder sterben durch Krankheit und bewaffnete Angriffe.

Wie können wir Rojava unterstützen?

Am wichtigsten ist es, über das Projekt zu berichten, die Informationen zu streuen, denn in europäischen Medien ist kaum etwas zum Thema zu lesen. Berichtet über Rojava in eurem Umfeld, auf euren Websiten und Blogs. Macht Aktionen oder Kampagnen. Regelmässige Infos auf Englisch findet ihr in der Online-Zeitung „Firatnews“ → http://en.firatajans.com (oder indem ihr uns kontaktiert). Ganz konkret fehlt es auch an Geld für Lebensmittel, Kleidung, Unterkunft, Medikamente. Beiträge an folgendes Konto gelangen direkt an die Bevölkerung:

Für Deutschland:
Kreissparkasse Köln
50667 Neumarkt: 18-24 / Deutschland
Konto. Nr: 40 10 481
BLZ: 370 502 99
IBAN: DE 49 370 502 99 000 40 10 481
BIC/SWIFT: COKSDE33XXX
Für die Schweiz: 
PostFinance AG
IBAN: CH0209000000800171928
BIC/SWIFT : POFICHBEXXX
Heyva Sor A Kurdistane Schweiz, Zürich
Kontonummer: 80-017192-8
Zahlungsweg: Stop Isis
 

Zeigen wir der Bevölkerung von Rojava, dass sie nicht alleine ist und sorgen wir dafür, dass dieses einzigartige Gebiet weiter bestehen kann!

Karakök Autonome

 
Fotos: die aktuelle Situation in Kobane (Stadt in Rojava)

kobane_aTurkish soldiers stand guard as Syrian Kurds wait behind the border fence to cross into Turkey near the southeastern town of Suruc in Sanliurfa provincekobane_e